WrittenArt

Writer, Dreamer and a Lover of Autumn, Rain and Cats. 

Lola – eine Frau, die eine Männerdomäne vollends aufmischt

Lola - Melissa Scrivner Love

 

Das Buch:

„Lola“ ist ein Thriller von Melissa Scrivner Love, der als broschierte Ausgabe und E-Book am 11.03.2019 im Suhrkamp Verlag erschienen ist.

 

Der Inhalt:

Lola Vasquez ist nach außen die kleine, harmlose Freundin von Garcia, dem Anführer der Crenshaw Six. In Wahrheit jedoch ist die unscheinbare Chica der brillante und skrupellose Kopf der Latino-Gang. Sie besticht durch ihre Intelligenz und behauptet sich wie niemand sonst in einer von Drogen und Gewalt geprägten eiskalten Männerdomäne. Als Garcia vom Kartell die Chance auf einen größeren Auftrag bekommt, wittert Lola die Chance mit den Crenshaw Six in der Hackordnung aufzusteigen. Doch so lukrativ das Ganze auch sein könnte, wenn etwas schief geht, steht ihr Kopf auf dem Spiel.

 

Meine Meinung:

Das Cover finde ich toll und vor allem perfekt zur Geschichte passend. Die Farben, die einen Sonnenuntergang symbolisieren könnten und die Frau als Silhouette, die zumindest über einen Teil der Stadt herrscht. Für mich ist die Geschichte perfekt auf dem Cover eingefangen.
Der Schreibstil ist gut verständlich und passt gut zu der „Ghettoszene“. Die Autorin hat mit Lola eine sehr sympathische und genau deswegen aber auch kontroverse Protagonistin erschaffen, die sich allem zum Trotz im Gangstermilieu behauptet. Sie kennt ihre Ziele und versteht es diese auch umzusetzen. Dennoch schlittert sie mit ihrem Verhalten natürlich ständig in Situationen, die ihr das Leben kosten können. Genau das hat für mich die Geschichte so authentisch gemacht. Wäre die Protagonistin gänzlich unantastbar, hätte es für mich nicht zusammengepasst. Doch so sieht man eine Frau, die sich aus den dunklen Ecken ihrer Vergangenheit gekämpft hat und sich für nichts zu schade ist. Das von Lola überall von einer Anti-Heldin gesprochen wird, verstehe ich nicht unbedingt, darunter stelle ich mir etwas anderes vor, aber vielleicht ist die Definition auch noch anders auslegbar.

Die Nebencharaktere werden ebenfalls ausreichend beleuchtet und die Geschichte rund um das Drogenmilieu ist gut recherchiert und durchgehend nachvollziehbar. Die Story nimmt von Kapitel zu Kapitel mehr Fahrt auf, was dazu geführt hat, dass ich das Buch spätestens ab der Hälfte, nur noch schwer aus der Hand legen konnte.

 

Fazit:

Ein toller Gangsterthriller, der eindeutig durch die beeindruckende Frauenrolle brilliert und einige Überraschungen bereithält. Von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung.

 

Können Kindheitsträume in Erfüllung gehen?

Zwischen uns die Sterne - Tara Sivec

Das Buch:

„Zwischen uns die Sterne“ ist ein Liebesroman von Tara Sivec, der als Taschenbuch und E-Book am 4. Januar 2019 bei mtb erschienen ist.

 

Der Inhalt:

Everett, der seit einigen Jahren im Ausland als Arzt, bei Ärzte ohne Grenzen, tätig ist, erhält einen Brief von seinem besten Freund Aiden. Dieser liegt gerade im Sterben und fordert Everett auf nach Hause zurückzukehren und sich um deren beste Freundin Cameron zu kümmern. Die 3 waren ihr gesamtes Leben beste Freunde und absolut unzertrennlich. Doch Everetts Entscheidung ins Ausland zu gehen und einige andere Probleme haben dazu geführt, dass sich im Laufe der Jahre einiges geändert hat. Als Everett dann nach Hause zurückkehrt, wissen die einstigen besten Freunde nicht wie sie miteinander umgehen sollen. Neben der Wut und Trauer, stehen auch noch unausgesprochene Gefühle und einige Missverständnisse zwischen ihnen, doch Everett ist fest entschlossen das Vertrauen seiner besten Freundin Cameron zurück zu gewinnen und somit auch gleichzeitig Aidens letzten Wunsch zu erfüllen.

 

Meine Meinung:

Das Cover sieht richtig toll aus und passt hervorragend zu der Geschichte.

Ich mochte den Schreibstil von Beginn an und habe das Buch in kürzester Zeit verschlungen.

Das Buch ist natürlich ein typischer Liebesroman, in dem sich sämtliche Emotionen, wie Wut, Trauer und Freude, mit einer Portion Kitsch abwechseln.

Schon der Prolog, der aus Aidens Abschiedsbrief bestand, hat bei mir für feuchte Augen gesorgt.

 

„Ich werde nicht da sein, um sie zum Lachen zu bringen, ihr die Tränen wegzuwischen oder sie anzufeuern, wenn sie etwas Tolles plant. Hiermit reiche ich den Stab offiziell an Dich weiter. Jetzt bist Du an der Reihe. Du bist um die Welt gereist, hast Leben gerettet und bist für Fremde ein verdammter Held geworden. Nun ist es an der Zeit, hier zu Hause, wo Du hingehörst, ein Held zu sein. Ohne Dich war es nicht dasselbe.“

 

Das Buch hat für mich von den vielen unterschiedlichen Gefühlen gelebt. Alles wurde sehr realitätsnah und emotional beschrieben. Ich konnte mich toll in die Geschichte und die Charaktere hineinversetzen und habe bis zum Ende mit allen Beteiligten mitgefiebert. Auch die Nebencharaktere kamen in diesem Buch nicht zu kurz. So war mir zum Beispiel Amelia ebenfalls extrem sympathisch.

 

Die wechselnde Perspektive und die Rückblicke in die Vergangenheit waren super aufeinander abgestimmt, so dass man immer über die Gefühlslage der Beteiligten Bescheid wusste und sich noch besser in die Charaktere hineinversetzen konnte.

 

Die ganze Story der 3 Musketiere Cameron, Everett und Aiden ist in sich stimmig und hat mir neben einigen Tränen, auch jede Menge Lesespaß mitgebracht.

Fazit:

Ein toller Liebesroman, der von vielen unterschiedlichen, tiefgehenden Emotionen lebt, die von der Autorin perfekt eingefangen wurden. Wer sich gerne durch eine Achterbahn der Gefühle liest, ist mit diesem Buch bestens beraten.

 

Wenn der Horror zum Alltag wird

Liebes Kind - Romy Hausmann

 

 

Das Buch:

„Liebes Kind“ ist ein Psychothriller von Romy Hausmann, der als broschierte Ausgabe, E-Book und Hörbuch am 28. Februar 2019 beim dtv erschienen ist.

 

Der Inhalt:

Als eine Frau ins Krankenhaus eingeliefert wird, sieht alles nach einem normalen Verkehrsunfall aus. Doch während die Ärzte um ihr Leben kämpfen, erweckt das Verhalten ihrer kleinen Tochter Aufmerksamkeit bei einer Schwester. Irgendetwas stimmt mit dem Kind nicht. Die Mutter weist zudem eindeutige Ähnlichkeiten mit einer Frau auf, die seit 14 Jahren vermisst wird. Die Eltern der vermissten Studentin machen sich unterdessen auf den Weg ins Krankenhaus, in der Hoffnung, ihre geliebte Lena nach so vielen Jahren endlich wieder in die Arme schließen zu können. Doch als die verletzte Frau wieder ansprechbar ist, offenbart sich für alle eine viel grausamere Wahrheit, als man überhaupt für möglich gehalten hätte. Sie erzählt, dass sie in einer Hütte von einem Mann festgehalten wurde und nun geflüchtet ist. Die Hütte hat keine Fenster und die Luft kommt über einen Zirkulationsapparat ins Innere. Energieriegel als Nahrung sind an der Tagesordnung und der tägliche Ablauf unterliegt bestimmten Regeln, die minütlich eingehalten werden müssen. Und dann ist da auch noch ein zweites Kind und dieser Junge befindet sich noch immer in der Hütte.

 

Meine Meinung:

Das Cover ist super und passt zu einem modernem Psychothriller. Die Geschichte ist spannend aufgebaut. Da ist zum einen der alte Vermisstenfall, der die Polizei vor vielen Jahren beschäftigt hat, zum anderen die unfassbar grausamen Einzelheiten einer gepeinigten Frau, die kein normales Leben mehr führen kann und dann noch die Schilderungen eines kleinen Mädchens, dass eine ganz andere Sichtweise auf das Leben hat.

Der Schreibstil ist unfassbar gut. Die wechselnde Sichtweise im Buch hat perfekt dazu beigetragen die Geschichte spannend voranzutreiben. Die Wortwahl war für mich nahezu perfekt und hat das ein oder andere Mal eine Gänsehaut hinterlassen, wenn man mal zu tief in der grausamen Geschichte versunken ist.

Die Charaktere sind super ausgearbeitet. Die Schilderungen von Hannah, die für sie selbst total natürlich erscheinen. Eine Frau, die trotz der vermeintlichen Freiheit immer noch in dem Martyrium festhängt, weil ihre Psyche das Erlebte nicht verarbeiten kann. Die Verzweiflung zweier Eltern, die vor vielen Jahren ihr Kind verloren, doch die Hoffnung nie aufgegeben haben.

Es war alles so authentisch beschrieben, dass man wirklich das Gefühl hatte, mittendrin im Geschehen zu sein. Die Handlung war durchgehend nachvollziehbar und verständlich, aber gleichzeitig auch rätselhaft, da man die Wahrheit immer nur häppchenweise serviert bekam und das ein oder andere Mal in die Irre geführt wurde, wenn man dachte, man wüsste die Lösung jetzt. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und dadurch, dass es so authentisch rüberkam, ließ es mich fast ein wenig verstört zurück.

 

Fazit:

Ich könnte mir gut vorstellen, dass es für mich DAS Buch des Jahres wird, weil es wirklich unfassbar gut geschrieben ist. Es gehört definitiv zu den besten Psychothrillern, die ich bisher gelesen habe. Kein 0815-Thriller, sondern eine beklemmende Story, die erzählerisch top vermittelt wurde. Absolute Leseempfehlung!

 

 

Wenn eine Reise plötzlich alles in Frage stellt

Deine Stimme in meinen Träumen - Joanna Martin

Das Buch:

„Die Stimme in meinen Träumen“ ist ein Liebesroman von Joanna Martin, welcher am 27. November 2018 als Taschenbuch und E-Book im FeuerWerke Verlag erschienen ist.

 

Der Inhalt:

Als Christine in ihre alte Heimat Schutzingen zurückzieht, scheint sie endlich angekommen zu sein. Mit ihrem Freund Stefan muss sie endlich keine Wochenendbeziehung mehr führen und sie kann regelmäßig ihre geliebte Großmutter Elisabeth besuchen, auf deren Hof sie einen Großteil ihrer Kindheit verbracht hat. Doch als bereits am zweiten Tag ihre Großmutter stirbt, wird Christines Welt komplett auf den Kopf gestellt. Elisabeth hinterlässt ihr einen Stapel alter Liebesbriefe, etwas Reisegeld und ihren größten Wunsch, die Briefe nach Kanada zu ihrer großen Liebe Wilhelm zu bringen. Nach kurzem Zögern beschließt Christine ihrer Großmutter ihren größten und letzten Traum zu erfüllen. Auf der Reise lernt sie Robert, Wilhelms Enkel, kennen und begibt sich kurzerhand mit ihm auf einen Roadtrip nach Vancouver. Christine erfährt jede Menge Dinge über Elisabeth, die sie niemals gedacht hätte und muss sich auch mit ihren eigenen Zukunftsplänen auseinandersetzen. Und dann ist da auch noch ihr Freund Stefan, der von der ganzen Reise scheinbar gar nichts hält.

 

Meine Meinung:

Das Cover gefällt mir zwar gut, würde aber auch zu zig anderen Büchern passen. Den Schreibstil empfand ich als angenehm und flüssig zu lesen. Die Idee der Geschichte fand ich gut und spannend, auch die Umsetzung mit den Briefen zwischen den normalen Kapiteln fand ich toll. Die Briefe waren für mich immer an den richtigen Stellen gesetzt. Die Charaktere fand ich anfangs teilweise unsympathisch, aber das hat sich im Laufe des Buches gelegt. Wenn man es bis dahin betrachtet, wäre es ein gutes, solides Buch. Leider bleibt es aber nicht dabei, denn für mich gab es zu viele Ungereimtheiten und „Zufälle“. Zum einen hätte das Buch an manchen Stellen gern etwas detaillierter sein können, denn teilweise hatte ich das Gefühl, dass die Autorin viel mehr wusste, als sie dann tatsächlich niedergeschrieben hat und man musste sich den Rest als Leser selbst vorstellen. Natürlich kann man ein Auge zudrücken und sagen, ja bestimmt ist dann noch dies und jenes passiert, wäre zumindest an der Stelle logisch, aber ich finde, dass sollte der Autor auch beschreiben. Für mich war auch die Zeiteinteilung im Buch nicht immer gut zu erkennen. Manchmal hatte man das Gefühl es wären schon Tage vergangen und da sie nur 2 Wochen bleiben wollte und gefühlt noch 10 mal so viel vorhatte, war es schwierig das nachzuvollziehen, an welchem Punkt man gerade ist. Was mich allerdings am meisten gestört hat, waren die viel zu vorhersehbaren und aufgesetzten Situationen und Zufälle. Vieles wirkte für mich schlichtweg aus der Luft gegriffen und in die Geschichte gequetscht und auch wenn es theoretisch so passiert sein könnte, war es mir einfach an manchen Stellen zu viel. Vielleicht wäre mir das nicht so aufgefallen, wenn das Buch von Grund auf detaillierter gewesen wäre. Aber wenn das Buch schon so dahinrast und sich die Zufälle so krass häufen ist es schwierig das Ganze dauerhaft ernst zu nehmen. Die Beschreibungen zu Kanada wiederum haben mir sehr gut gefallen.

 

Fazit:

Im Grunde ist es eine sehr vorhersehbare romantische, aber auch dramatische Liebesgeschichte über Generationen hinweg, die jede Menge Potenzial hatte, was sie leider nicht ausgeschöpft hat. Es ist kein schlechtes Buch, wenn man auf Kitsch steht, nicht jede Situation in Frage stellt und sich vielleicht einfach von der Stimmung durch das Buch tragen lässt. Wenn man wiederum sehr auf nachvollziehbare Situationen wertlegt, dann würde ich nicht zu diesem Buch raten.

 

Ich sehe dich und alles was du sehen willst

I can see U - Matthias Morgenroth

Das Buch:

„I can see u“ ist ein Jugendbuch von Matthias Morgenroth, welches als Hardcover und E-Book im Februar 2019 im Coppenrath Verlag erschienen ist.

 

Der Inhalt:

Als Ben neu in die Klasse kommt, ist Marie hin und weg. Er sieht nicht nur toll aus, er sieht vor allem sie. Marie, die sich vorher immer wieder fast unsichtbar vorkam, hat das Gefühl endlich gesehen zu werden. Endlich ist da jemand, der sie wahrnimmt und durch diese rosarote Brille kann sie nur schwer die Gefahren erkennen, die direkt auf sie zusteuern. Erst als Fakebilder und Geheimnisse unter mysteriösen Umständen im Klassenchat auftauchen, überkommen auch Marie erste Zweifel. Doch wer steckt hinter den ganzen Ungereimtheiten? Wer könnte daran interessiert sein die ganze Klasse so gegeneinander aufzuhetzen und wie konnte das Ganze eigentlich so schnell eskalieren?

 

Meine Meinung:

Das Cover ist toll und sieht real noch deutlich besser aus. Vor allem die Schrift vom Titel und den Kapitelüberschriften passt perfekt zum Buch. Ich finde solche kleinen Details toll. Ich empfinde die Haptik des Buches und die Schriftgröße im Buch als sehr angenehm und finde sie vor allem für ein Jugendbuch sehr passend. Der Schreibstil ist einfach und jugendlich gehalten, was Erwachsene aber unter keinen Umständen davon abhalten sollte, dieses Buch zu lesen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und handeln schlüssig, denn selbst das naive Verhalten von Marie ist absolut nachvollziehbar. Sie ist ein Teenager und natürlich verliebt man sich dann mal so derart schnell und sieht durch die rosarote Brille nun mal deutlich schlechter. Im Laufe der Geschichte waren einige Dinge natürlich schon vorhersehbar, was dem Buch aber meiner Meinung nach nicht schadet. Es soll ein Jugendbuch sein, kein hochkomplexer Thriller und das ist meiner Meinung nach auf jeden Fall gelungen. Die Themen Social Media, Digitalisierung und Mobbing wurden gut aufgefasst und jugendgerecht im Buch untergebracht. Es macht deutlich, wie sehr das ganze Moderne auch nach hinten losgehen kann bzw. viel komplexer ist als wir eigentlich vermuten. Gleichzeitig deutet es an, was in Zukunft noch alles passieren könnte. Natürlich hätte man alle diese Themen noch viel ausführlicher einbringen können, aber meiner Meinung nach war es für ein Jugendbuch genau die richtige Menge. Einziger Kritikpunkt ist für mich das Ende, was mich leider etwas enttäuscht zurückgelassen hat.

 

Fazit:

Aktuelle Themen wurden in diesem Roman modern und jugendgerecht eingebracht. So macht es bestimmt auch jugendlichen Lesemuffeln Spaß über die Folgen der Digitalisierung zu lesen und sich in der ein oder anderen Szene vielleicht auch selbst wiederzuerkennen.

 

Ab wann ist Lügen legitim?

Lange Beine, kurze Lügen: Michi schenkt euch reinen Wein ein - Michael Buchinger

Das Buch:

„Lange Beine, kurze Lügen“ ist ein humoristisches Buch von und über Michael Buchinger, welches als Taschenbuch und E-Book am 9. November 2018 im Ullstein Verlag erschienen ist.

 

Der Inhalt:

Das Buch ist eine Anekdotensammlung des Wiener Youtubers Michael Buchinger. In den vielen kleinen Geschichten, schildert er ehrlich, wie sehr Lügen sein Leben bestimmt haben und auch noch bestimmen. Dabei hat er in der Vergangenheit vor fast nichts halt gemacht und munter drauf los gelogen, was ihm in der ein oder anderen Situation nicht nur Vorteile verschafft hat.

 

Meine Meinung:

Ich kannte Michael Buchinger auch vorher schon von Youtube, habe seinen Content aber nur sporadisch verfolgt. Die Videos fand ich okay, aber ihn als Person konnte ich nie wirklich einschätzen. Dieses Buch hat ihn mir, vor allem als Person wirklich deutlich näher gebracht. Im ersten Moment dachte ich mir – unsympathisch! Und das aus einem ganz einfachen Grund: Warum muss man immer und überall lügen? Aber wie so oft im Leben sollte man nun mal nicht vorschnell urteilen. Ich finde seine Lügen zwar immer noch nicht richtig, aber ich kann sein Handeln teilweise nachvollziehen. Ich möchte an der Stelle schlichtweg nicht spoilern, deswegen sei nur gesagt, dass ich einige Situationen vollkommen nachvollziehen kann, in manchen anderen musste ich wiederum schmunzeln und in einigen natürlich auch nur den Kopf schütteln. Nichtsdestotrotz ist das Buch für mich positiv, da er selbst einsieht, dass manche Lügen einfach unnötig sind, oder auch einfach nur Probleme mit sich bringen. Kein Mensch ist perfekt, aber wenn man Fehler einsieht und an sich arbeitet, ist das meiner Meinung nach vollkommen in Ordnung. Und in seinem Fall hat er es auch noch öffentlich zugegeben, was meiner Meinung nach extrem mutig ist, da man heutzutage, gerade im Internet ja direkt für jeden Fehler verurteilt wird.

 

Fazit:
Wenn man gerne mal die ein oder andere lustige Alltagsanekdote liest, kann ich dieses Buch auf jeden Fall empfehlen. Es ist kein super tiefgründiges Buch, aber es wurde auf verschiedene mehr oder weniger alltägliche Dinge und Probleme humorvoll eingegangen. Man muss ihn auch nicht als Youtuber kennen, um das Buch lesen zu können.

 

Ein Erotikroman unter dem Deckmantel eines Thrillers

Tödlich ist die Versuchung - Gina Jacobsen

 

Das Buch:
„Tödlich ist die Versuchung“ ist ein Erotikthriller von Gina Jacobsen, der als Taschenbuch und E-Book am 13. Dezember 2018 im Feuerwerke Verlag erschienen ist.

 

Der Inhalt:
Emanuela Wolf ist eine angesehene Professorin für Sozialpsychologie. Vor 18 Jahren ist ihr Bruder überraschend verstorben, nachdem er an Grippesymptomen litt. Eine Woche vorher ist ihre Jugendliebe Rasmus ohne eine Erklärung aus dem Land und auch ihrem Leben verschwunden. Diese Traumata verfolgen Emanuela auch heute noch und wirken sich unter anderem auf ihre Beziehungen aus, da sie nur schwer tiefere Bindungen zulassen kann. Als sie übers Fernsehen und ihr Umfeld auf den erfolgreichen Beziehungscoach Bernhard Rett aufmerksam wird, ist sie äußerst skeptisch. Seine hohen Erfolgsraten machen sie allerdings so neugierig, dass sie es mit einer Sitzung bei ihm probieren möchte. In diesem Gespräch wird ihr bewusst, wie verrückt dieser Coach sein muss, denn er gibt ihr pikante Hausaufgaben. Emanuela ist anfangs alles andere als begeistert, lässt sich dann aber dennoch darauf ein und gerät durch ihre Spielchen in einige gefährliche Situationen. Als dann Menschen sterben zu denen sie Kontakt hatte und sie auch noch Gefühle für den Coach entwickelt, wird ihr Leben komplett auf den Kopf gestellt und sie muss tief graben, um die Wahrheit herauszufinden.

 

Meine Meinung:
Das Cover ist ok, aber im Laden wäre es mir wahrscheinlich nicht aufgefallen.
Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen. Er ist einfach verständlich und sie weiß wie man Spannung aufbauen kann. Leider lässt die Geschichte selbst, an vielen Stellen zu wünschen übrig und auch die Charaktere sind meiner Meinung nach überhaupt nicht gut ausgearbeitet. Der Anfang der Geschichte ist unglaublich fesselnd und macht Lust auf mehr. Nach dem krassen Prolog wird dem Leser die Protagonistin als eine intelligente und vernünftige, aber vor allem auch zurückhaltende Person vorgestellt. Sie ist dementsprechend auch Bernhard Retts Methoden gegenüber skeptisch und bis zu dem Zeitpunkt der Geschichte passt für mich alles noch gut zusammen. Dass sie bereit ist die Methoden zu testen mag auch noch in Ordnung sein, aber ab der ersten Minute, wo sie diese testet, geht sie komplett darin auf, als hätte sie nie etwas anderes gemacht, obwohl sie vorher fast schon abstoßend darauf reagiert hat. Sie durchlebt die krassesten Situationen, ist in sexuellen Situationen teils das Opfer, was sie aber auch noch anmacht, während sie kurz darauf wieder komplett anders in ihrer Art ist. Natürlich könnte man jetzt sagen, dass so etwas auch an einem Trauma liegen kann, oder dass die sexuellen Momente nichts mit dem Rest zu tun haben, aber dann hätte man darauf meiner Meinung nach besser eingehen können. Die Autorin ist selbst Psychologin und Beziehungscoach, das heißt sie müsste nicht mal recherchieren, sondern einfach ihr Themengebiet, in dem sie sich auskennt besser nutzen können für die Geschichte. Mit mehr Details, unter anderem zu Emanuelas Trauma, Gefühlen und Blackouts, hätte die Geschichte dann auch deutlich mehr Tiefe bekommen. So wirkt es leider oft an den Haaren herbeigezogen. Auch auf Emanuelas besondere Wahrnehmung der Menschen, wird nicht detailliert eingegangen. Alles was wir erfahren ist, dass sie Menschen beim ersten Blick eine Farbe zuordnet. Ein super interessantes Thema, welches deutlich mehr Aufmerksamkeit gebraucht hätte, denn ohne Hintergrundinfos, was es mit einer solchen Wahrnehmung auf sich hat, wirkt das Ganze auch nur wie ein oberflächlich genutztes Füllelement.
Die Erotikszenen waren gut geschrieben, was es wiederum vielmehr zu einem Erotikroman macht, denn auch wenn Spannung aufkam und man sich gefragt hat, wer nun Dreck am stecken hat, würde ich es unter keinen Umständen als Thriller bezeichnen. Ich kann nachvollziehen, dass das Ende für einige überraschend kam, für mich war es das aber nicht unbedingt, da die Andeutungen alles andere als subtil gestreut wurden. Mir wurden viel zu offensichtlich Leute verdächtigt, die es eben nicht gewesen sein konnten. Als positiv zum Ende ist anzumerken, dass das zumindest nicht einfach aus den Fingern gesogen wurde, sonder das Ganze schon Sinn ergab.
Was mich persönlich noch sehr gestört hat waren die ständigen Verallgemeinerungen. Männer ticken so und man muss sie so behandeln, um dies und jenes von ihnen zu bekommen. Selbst wenn es auf einen Großteil der Männer zutreffen würde, wäre mir das alles zu oberflächlich. Jeder Mensch tickt anders, egal ob Frau oder Mann und gerade in einer Therapie sollte auf den Charakter und alles was den Menschen sonst noch ausmacht eingegangen werden. Und welcher seriöse Therapeut oder Coach würde zu irgendwelchen (teils sogar gefährlichen) Sexspielchen raten, wenn eigentlich offensichtlich ein Trauma im Vordergrund steht? Leider wirkt die Story, die eigentlich den Thriller darstellen soll, dadurch einfach unpassend in einen Erotikroman reingequetscht, ein bisschen zu vergleichen mit der unglaublich tiefgründigen Handlung in billigen Pornos.

 

Fazit:
Die Story an sich wäre durchaus interessant, wurde aber leider viel zu schlecht ausgearbeitet. Potenzial wäre also definitiv vorhanden gewesen. Vielleicht wäre das Buch für Leute was, die sich fast ausschließlich für den Erotikpart interessieren, aber an sich kann ich für das Buch keine Leseempfehlung geben, da es dafür zu viele Logikfehler und Oberflächlichkeiten gab.

Eine Collegeromanze zwischen Oberflächlichkeit und Tiefsinn

Cole & Autumn – A San Francisco College Romance (College-WG-Reihe 2) - Christiane Bößel

Das Buch:

Cole & Autumn – A San Francisco College Romance ist ein Liebesroman von Christiane Bößel, der als E-Book am 3. Dezember 2018 im Forever Verlag erschienen ist. Das Taschenbuchformat folgt im Februar 2019. Es ist der zweite Teil der College-WG-Reihe.

 

Der Inhalt:

Cole hat den ersten Schritt in eine erfolgreiche Sportlerkarriere geschafft. Neben seiner großen Leidenschaft, dem Football, studiert er, verbringt jede Menge Zeit mit seinen besten Freunden und hat seinen Spaß mit lockeren Frauengeschichten. Bis er eine ganz besondere Frau trifft. Autumn wurde von Männern bisher nur enttäuscht, insbesondere Sportler hält sie für oberflächlich. Sie weist Cole ab. Dieser will sich aber nicht so schnell geschlagen geben, denn er spürt eine Verbindung zu Autumn.

 

Meine Meinung:

Die Gestaltung des Covers gefällt mir an sich zwar gut, aber dennoch ist es mir ein wenig zu langweilig. Den Schreibstil finde ich super, da es für mich ein Buch ist, was zur leichten Lektüre zählt und da freue ich mich immer über eine einfach gehaltene Schreibweise. Man kann die Geschichte perfekt mal nebenbei lesen. Als ich das Buch begonnen habe, hat es mir extrem gut gefallen. Ich mochte den Einstieg und vor allem die Charaktere. Sie wirkten auf mich gut ausgearbeitet und interessant. Leider muss ich sagen, dass sich das im Laufe der Geschichte ändert. Bestimmte Charaktereigenschaften werden ganz plötzlich über Bord geworfen und durch nicht passende Kommentare oder Aktionen zunichte gemacht. Das finde ich sehr schade, da die Charaktere wirklich gut ausgearbeitet wirkten und dann im Laufe der Geschichte doch mehr in 0815-Personen abgedriftet sind. Dennoch ist die Geschichte gut für nebenbei geeignet.

Den dritten Band werde ich mir wahrscheinlich noch anschauen, da mich das Thema auf jeden Fall interessiert.

 

Fazit:

Eine gute Geschichte, die ihr Potential leider nicht ausschöpft. Wer gerne seichte Liebesromane liest macht hier mit dem E - Book nichts verkehrt. Als Taschenbuch wäre es mir persönlich zu teuer.

 

Ein alternder Sandmann zwischen einer Bärin, einer Señora und jeder Menge Vögelchen

Bad Boy by Banana: Zwischen uns die Zeit (3Bee by Banana - Band 1) - Alva Furisto

Das Buch:

Bad Boy by Banana ist ein Liebesroman von Alva Furisto, der als Taschenbuch und E-Book am 18. November 2018 im Selbstverlag erschienen ist. Der Roman ist der Auftakt der 3Bee Reihe.

 

Der Inhalt:

Tom Sandmann rauscht in vollem Tempo in eine Midlifecrisis und nach Silvester auch direkt noch in das Schaufenster eines Nachtklubs. Sein Kanzleipartner und bester Freund Richard zwingt ihn daraufhin zu einer Auszeit. In der finnischen Einöde soll Tom nun endlich entspannen und zu sich selbst zurückfinden. Statt der geplanten Entspannung und Selbstfindung, findet sich Tom jedoch im absoluten Chaos wieder. Durch eine Doppelbelegung muss er sich die Hütte plötzlich mit der 21-jährigen Nancy teilen, die ihn so in Schach hält, dass sogar seine Bad Boy Fassade bröckelt.

Nach anfänglichem Hass entwickelt Tom Gefühle, doch ihm ist klar, dass Nancy eindeutig zu jung ist. Zurück im Alltag, treten neue Frauen in sein Leben, doch seine Zeit mit Nancy überschattet seine Gedanken.

 

Meine Meinung:

Das Cover ist schrill, bunt und sticht damit definitiv aus der Masse heraus, allerdings leider nicht positiv, denn es sagt mir nicht zu und passt für mich auch gar nicht zum Buch.

Den Schreibstil finde ich gut. Er ist einfach und verständlich, aber dennoch an einigen Stellen mit einer teils poetischen Wortwahl. Die eigentliche Geschichte finde ich durchwachsen. Ich hatte etwas komplett anderes erwartet und wurde dadurch wirklich positiv überrascht. Die Spannung wurde durchgehend hochgehalten, weil die Story sich ständig in eine andere Richtung entwickelte. Soweit so gut. Doch ab einem bestimmten Punkt wurde es mir zu viel. Die eigentlich gut ausgearbeiteten Charaktere haben nicht mehr so gehandelt, wie man es erwartet hätte. Die verschiedenen Stränge der Geschichte wirkten irgendwann viel zu überzogen. Ich habe damit normalerweise kein Problem, denn in einem Buch darf es gerne auch mal anders und verrückter zugehen, als vielleicht im Alltag. Hier wirkte es irgendwann wirklich nur noch unnötig an den Haaren herbeigezogen. Durch die ständigen Wechsel in der Story, kamen die einzelnen Handlungsstränge auch viel zu kurz und alles wirkt im Nachhinein gesehen sehr gehetzt, das hätte man anders umsetzen können. Weniger ist da manchmal eben doch mehr. Nichtsdestotrotz hat mich das Buch unterhalten.
Mir hat gefallen, dass sich die Geschichte mit Themen, wie dem Altersunterschied einer Beziehung auseinandersetzt, aber die Umsetzung war für mich nicht ausreichend, so dass es leider doch wieder zu sehr in die Vorurteile und gesellschaftlichen Normen abgerutscht ist.

 

Fazit:

Das Buch war durchweg interessant und unterhaltend, nur die Handlungsstränge und Wechsel wurden irgendwann zu viel und wirkten dadurch surreal. Wem das egal ist und wer viel Handlung sucht, sollte sich die Geschichte mal genauer anschauen. Auch wenn mich das Buch nicht unbedingt überzeugen konnte, würde ich nicht direkt davon abraten. Und davon abgesehen würde ich durchaus die Autorin im Blick behalten, denn da ist meiner Meinung nach definitiv noch viel mehr Potenzial vorhanden.

 

Und plötzlich zerbricht der Traum der heilen Vorstadtfamilie und es bleibt nur noch die Flucht

Flucht in die Schären: Ein Fall für Thomas Andreasson (Thomas Andreasson ermittelt, Band 9) - Viveca Sten, Dagmar Lendt

Das Buch:
„Flucht in die Schären – Ein Fall für Thomas Andreasson“ ist ein skandinavischer Thriller, der als broschierte Ausgabe, E-Book und Hörbuch am 8. November 2018 bei Kiepenheuer&Witsch erschienen ist. Es ist bereits der 9. Fall für Thomas Andreasson.

 

Der Inhalt:

Nachdem Mina von ihrem Mann Andreis zum wiederholten Male fast totgeprügelt wurde, lässt sie sich endlich dazu überreden, ihrem gewalttätigem Mann den Rücken zu kehren, denn sie will unter allen Umständen ihren kleinen Sohn schützen. Sie kommt in ein Frauenhaus, wo sie sicher ist, doch Andreis gibt nicht auf. Er will um jeden Preis seine Frau und vor allem seinen Sohn zurück. Nora Linde, Chefanklägerin der Behörde gegen Wirtschaftskriminalität, ist schon länger hinter Andreis Kovac her, hatte bisher aber keinerlei Beweise für seine Drogengeschäfte. Minas Aussage gegen ihren Mann, könnte da der entscheidende Schritt in die richtige Richtung sein, um Andreis ins Gefängnis zu bringen. Doch der lässt keinen Versuch aus, um Mina wieder auf seine Seite zu ziehen.

Meine Meinung:

Der Thriller startet von Beginn an spannend, verliert im Laufe der Geschichte kaum an Spannung und baut gegen Ende eine unglaubliche Geschwindigkeit auf, so dass man das Buch kaum mehr aus der Hand legen kann. Die Charaktere fand ich alle super ausgearbeitet. Auch die Naivität von Mina passt super zum Charakter bzw. der Situation von Mina und ist absolut nachvollziehbar. Der Schreibstil ist angenehm und einfach gehalten, nur an den schwedischen Straßennamen bleibt man manchmal echt hängen. Die relativ kurzen Kapitel und damit verbundenen Szenenwechsel haben mir gut gefallen, da sie das Geschehen von allen Seiten spannend beleuchtet haben. Nur die Rückblicke auf Andreis Kindheit tragen meiner Meinung nach nichts zur Geschichte bei, denn den einzigen Schluss, den man daraus ziehen konnte war, dass er eine aufreibende, traurige Kindheit hatte und das wiederum rechtfertigt es ja nicht zum Arschloch zu werden. Auch wenn ich die Kapitel über Andreis Vergangenheit wirklich spannend fand, hätte der Geschichte nichts gefehlt, wenn sie nicht da gewesen wären. Die Handlung der Geschichte war für mich durchgehend schlüssig und nachvollziehbar, auch wenn sie natürlich meist recht vorhersehbar war.
Da ich es als E-Book gelesen habe, kann ich zur Qualität des gedruckten Buches nichts sagen. Es war das erste Buch was ich aus der Thomas Andreasson - Reihe gelesen habe, man braucht also nicht unbedingt Vorkenntnisse, um alles zu verstehen.

Fazit:

Für mich ein empfehlenswerter Thriller, der es einem durch die kurzen Kapitel einfach macht, auch zwischendurch mal kurz weiterzulesen. Die Thematik von misshandelten Frauen wurde super und vor allem interessant und nachvollziehbar umgesetzt.

 

„Und plötzlich wusste ich, welchen Weg ich einschlagen wollte.“

Das Leuchten unserer Träume: Roman - Dani Atkins, Sonja Rebernik-Heidegger

Das Buch:
„Das Leuchten unserer Träume“ ist ein Liebesroman von Dani Atkins, der als broschierte Ausgabe und E-Book am 01. Oktober 2018 bei Knaur erschienen ist.

 

Der Inhalt:

Für die 15-jährige Sophie Winter bricht eine Welt zusammen, als sie ihren großen Bruder durch einen Motorradunfall verliert. Das Leben des einst so glücklichen Teenagers, ändert sich schlagartig und sie verschließt ihr Herz immer mehr, aus Angst vor dem Verlust. Auch als erwachsene Frau hat sich das nicht geändert. Einzig ihrer besten Freundin Julia kann sie sich vollkommen öffnen.
Als in der Halloweennacht ein Feuer in dem Haus ausbricht, in dem Sophie wohnt, wird sie in letzter Sekunde von einem fremden Passanten gerettet. Die Situation alles verloren zu haben und die Dankbarkeit dennoch überlebt zu haben, sorgen dafür, dass Ben, ihr Retter, sich Stück für Stück in ihr Leben schleichen kann. Es dauert nicht lange und Sophie ist nicht abgeneigt, den positiven Ben Teil ihres Lebens werden zu lassen und sich ihre Gefühle einzugestehen. Wäre es doch nur nicht so schwer, all die Ängste außer Acht zu lassen, wo doch hinter jeder Ecke die erneute Enttäuschung warten könnte. Doch Ben ist bereits viel zu weit in ihr Herz eingedrungen, um einen Rückzieher zu machen. Umso schmerzhafter wird es für Sophie, als sie seine Geheimnisse herausbekommt.

 

Meine Meinung:

„Wir waren wie Tag und Nacht.
Er war mutig, ich war ängstlich.
Er war ein Optimist, ich war eine Pessimistin.

Er war impulsiv, ich plante stets alles bis ins kleinste Detail.

Es war, als stünden wir an einer Weggabelung – Ben im >>Jetzt<< und

die mir unbekannte Sophie im >>Damals<<.

Und plötzlich wusste ich, welchen Weg ich einschlagen wollte.“

 

Es ist ein typisches Liebesdrama, mit jeder Menge Liebe, Drama, Tränen und vorhersehbaren Ereignissen. Nichts desto trotz kommt die Spannung keinesfalls zu kurz. Ich habe mitgefiebert, geflucht und geweint. Den Schreibstil fand ich sehr angenehm und es war mal was anderes, plötzlich mitten in der Erzählung in einer Erinnerung zu stecken. Es mag für einige vielleicht verwirrend sein, für mich war aber alles klar verständlich und somit wurde es nie langatmig. Die Charaktere waren für mich gut ausgearbeitet und von Anfang an sympathisch. Besonders toll fand ich, dass die Themen sich auf alltägliche, menschliche Probleme bezogen, mit denen voraussichtlich jeder Mal in irgendeiner Form konfrontiert wird, anstatt überdramatisierte „Möchtegernprobleme“ unnötig aufzubauschen. Das hat es für mich einfach realitätsnaher werden lassen und hat dadurch auch mehr Emotionen von mir gefordert. Für mich war die gesamte Handlung schlüssig und nicht überzogen, wie es in Liebesromanen öfter vorkommt.

Das Cover finde ich klasse, da es modern und romantisch, aber nicht kitschig ist. Der Einband ist optisch und haptisch Top und ich bin froh, es als gedrucktes Buch zu haben.

 

Fazit:

Für Menschen, die nicht davor zurückschrecken, sich auch auf die unangenehmen Themen des Lebens, in einem Buch einzulassen, ist es definitiv empfehlenswert. Wer lieber durchgehend Freude, Romantik und Kitsch lesen möchte, ohne Tränen zu vergießen, sollte lieber die Finger davon lassen. Für mich war es eines der besten Liebesdramen, welches ich in den letzten 2-3 Jahren gelesen habe und somit eine absolute Leseempfehlung. Ich werde mir noch weitere Bücher der Autorin ansehen.

 

Ermittelnde Hunde, größenwahnsinnige Eichhörnchen und die besten Tacos der Stadt

Oberons blutige Fälle: Der Hund des Eisernen Druiden - Kevin Hearne, Friedrich Mader

Das Buch:

„Oberons blutige Fälle: Der Hund des Eisernen Druiden“ ist ein Fantasyroman im Kriminalstil von Kevin Hearne, der als broschierte Ausgabe, E-Book und Hörbuch im August 2018 bei Klett-Cotta erschienen ist.

 

Der Inhalt:

Das Buch besteht aus zwei separaten Geschichten, die aber zeitlich aufeinanderfolgen und somit doch wieder zusammengehören. Im ersten Fall des Druiden Atticus und seinem tierischen Begleiter Oberon ermitteln die beiden, weil mehrere Rassehunde entführt wurden. Da sie durch verzauberte Bäume reisen können, schreiten ihre eigenen Ermittlungen schnell voran. Für die Polizei wirft das Ganze allerdings Fragen auf und bringt prompt Probleme für die beiden Hobbyermittler mit sich.

Auch im zweiten Fall von Oberon und Atticus, kommt es zu Problemen mit der Polizei. Zum einen wollen die beiden bei der Aufklärung des Falls helfen, zum anderen aber auch eine Freundin von Atticus schützen, die in die ganze Geschichte involviert ist. Detective Ibarra möchte Atticus zwar glauben, bekommt von ihm aber zu wenig Infos und muss sich in erster Linie auch an die polizeilichen Regeln halten.

 

Meine Meinung:

Ich finde, dass dieses Buch mal etwas ganz anderes ist. Zum einen erfährt man alles aus der Sicht eines Hundes und da Menschen und Hunde manche Dinge oder Situationen gänzlich unterschiedlich wahrnehmen, sorgt das für einige lustige Bemerkungen. Zum anderen ist das Buch eine gelungene Mischung aus Fantasy- und Kriminalroman, so etwas habe ich in der Form vorher noch nicht gelesen. Keines der beiden Genres kam dabei zu kurz, es hat sich vielmehr perfekt zusammengefügt. Der Schreibstil ist einfach und humoristisch gehalten, so dass man das Buch in kürzester Zeit verschlingen konnte. Trotz der lockeren Erzählweise kam die Spannung dabei nicht zu kurz.

Das Cover hat mich so gar nicht angesprochen, da es viel zu sehr nach einem uraltem Krimi aussieht und irgendwie gar nicht zu der durch und durch modernen Geschichte passt.

 

Fazit:

Es ist meiner Meinung nach mal etwas vollkommen anderes und gerade wenn man Hundeliebhaber ist und dazu neigt die eigenen Tiere zu vermenschlichen, kann man über einige Dinge sicherlich schmunzeln. Wenn man nicht gerade nach einem ernsten, verworrenen Krimi sucht, ist man mit dem Buch gut beraten, denn es eignet sich perfekt, um es mal eben nebenbei zu lesen. Ein lockerer, leichter Krimi mit Humor, der den absoluten Hundebonus hat. Klare Leseempfehlung.

 

Wenn Langeweile zu Hass wird

Mit der Faust in die Welt schlagen: Roman - Lukas Rietzschel

Das Buch:

„Mit der Faust in die Welt schlagen“ ist ein Roman von Lukas Rietzschel, der als gebundenes Buch, E-Book und Hörbuch im September 2018 bei Ullstein erschienen ist.

 

Der Inhalt:

Die beiden Brüder Philipp und Tobias wachsen kurz nach der Wende in der Provinz Sachsens auf. Anfänglich scheint sich alles zum Guten zu wenden. Die Familie baut ein Haus und die Eltern haben gute Jobs. Doch die Nachwirkungen der DDR und das neuaufkeimende Europa sorgen für unsichere Zeiten und das lässt vor allem die Perspektivlosigkeit der Jugend immer weiter anwachsen. Während die Geschwister mitbekommen, was in der Welt alles schief geht, müssen sie auch hilflos mit ansehen, wie ihr nahes Umfeld langsam zerbricht. Die Brüder sind oft sich selbst überlassen und sowohl zuhause, als auch in der Schule, bekommen sie keine Antworten auf ihre Fragen. Die Langeweile tut ihr übriges und die beiden suchen sich ihre Bestätigung bei anderen Halbstarken und geraten dort in die falschen Kreise.

 

Meine Meinung:
Der Zeitraum der Geschichte zieht sich über 15 Jahre, wodurch man die Entwicklung der Brüder sehr gut mitverfolgen kann. Man lernt sie als Kind kennen und muss miterleben, wie ihr Leben Stück für Stück aus den Fugen gerät. Der Autor hat das meiner Meinung nach unglaublich gut eingefangen. Die unbeantworteten Fragen, die Langeweile, die Perspektivlosigkeit und der langsam voranschreitende Zerfall. Die Geschichte läuft nicht auf einen spannenden Höhepunkt hinaus, wir beobachten lediglich zwei Brüder auf ihrem Weg durchs Leben. Das Buch lebt von der Thematik, den Infos zwischen den Zeilen und dem Nachdenken, nach dem Lesen. Durch die Geschichte wird klar, dass man durch geeignete Aufklärung einiges zum Positiven verändern könnte und vor allem sieht man deutlich, wie viel Negatives ausgelöst werden kann durch Vernachlässigung. Aus Frustration werden dann Schuldige gesucht und aus Langeweile wird Hass.
Der Schreibstil hat für mich gut gepasst und die Handlung war durchgehend schlüssig. Obwohl keine extreme Spannung aufgebaut wurde, fand ich es durchgehend interessant. Einzig das Ende hat mich enttäuscht, daraus hätte man mehr machen können.

 

Fazit:

Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen. Die Thematik wurde glaubwürdig und realitätsnah umgesetzt. Ich könnte es mir gut auch als Buch für den Schulunterricht vorstellen, gerade damit durch fehlende Aufklärung nicht das Gleiche passiert wie in der Geschichte von Philipp und Tobias. Das Thema ist so aktuell, dass es wichtig ist darauf aufmerksam zu machen, was mit dem Buch meiner Meinung nach gut gelungen ist.

 

Spoileralarm

Gehirngrippe, verrückte Menschen und jede Menge Drama und Katzen

Solange wir uns haben - Andrea Ulmer

Das Buch:

„Solange wir uns haben“ ist ein Roman von Andrea Ulmer, der sowohl als E-Book, als auch im Taschenbuchformat am 10.August 2018 bei Ullstein erschienen ist.

 

Der Inhalt:

Jessica Hanser ist 42 und führt eigentlich ein ganz normales Leben. Doch die Normalität wird jäh unterbrochen, als Jessica von Panikattacken heimgesucht wird. Sie kann nicht mehr Auto fahren und muss sich krank schreiben lassen. Ihre Tochter Miriam beäugt das Ganze kritisch und findet, dass ihre Mutter sich einfach zusammenreißen sollte. Die ständigen Anrufe von Jessicas Chef tragen nur dazu bei, dass die Situation zwischen den beiden Frauen sich Stück für Stück verschlechtert. Während sich Miriam immer weiter von ihrer Mutter abkapselt, lernt Jessica ungewollt ihre Nachbarin, die verrückte Katzenfrau, Hildegard Böhmer, kennen. Auch wenn Jessica versucht der verrückten Frau aus dem Weg zu gehen, führt das Schicksal die beiden immer wieder zusammen. Hildegard wiederum hofft in Jessica eine neue Freundin gefunden zu haben. Als Miriam plötzlich von zu Hause ausreißt, ist die verrückte Katzenfrau die Einzige, die Jessica noch zur Seite stehen kann. Doch den größten Schritt muss Jessica selbst gehen, sie muss versuchen ihre Angst und die damit verbundenen Panikattacken in den Griff zu bekommen, um ihre Tochter zurück nach Hause zu holen.

 

Meinung: (Achtung, kleine Spoiler sind in diesem Abschnitt enthalten)

Das Cover ist nichts einzigartiges, was perfekt zu der Geschichte passen würde, aber dennoch sieht es gut aus. Die Farben sind intensiv und so wirkt es sehr positiv, was ich gut finde, wenn sich das Buch um psychische Krankheiten dreht. Der Inhalt dreht sich rund um das Thema psychische Gesundheit, allem voran natürlich die Panikattacken und Ängste der Protagonistin Jessica. Ihr Charakter ist gut ausgearbeitet, auch wenn sie auf außenstehende vielleicht einfach nur zickig wirkt. Gerade im Kontakt mit anderen Menschen wirkt sie oft eher verschlossen und trotzig. Dabei sollte man bedenken, dass dies auch zur Krankheit gehören kann, da man sich eben selbst so sehr unter Druck setzt und unzufrieden mit sich selbst ist. Dann braucht es Leute wie Hildegard, die verständnisvoll und nicht nachtragend sind und die manchmal einfach nur da sind und zuhören. Für mich sind somit sowohl die Handlung, als auch die Charaktere in sich stimmig und schlüssig. Es gibt nur eine Kleinigkeit, die ich als Minuspunkt anmerken würde. Ich hätte mir eventuell ein paar mehr Tipps zur Problemlösung gewünscht, wenn Menschen eben auch solche Probleme wie Jessica haben. Für Jessica hat es so in der Geschichte gut funktioniert, bei anderen wäre das vielleicht nicht so. Sie hatte Miriam als Motivation. Aber was ist, wenn Menschen kein Kind oder einen anderen triftigen Grund haben zu kämpfen. Für viele scheitert es schon daran, den richtigen Sinn zu finden, für den sich das Kämpfen in ihren Augen lohnt. Es hätte auch gereicht am Ende des Buches einfach einen kurzen Hinweis zu geben, wo man sich hinwenden könnte, wenn man diese Probleme hat oder eine kleine Aufmunterung in irgendeiner Form. Das tut der Geschichte aber keinen Abbruch.
Der Schreibstil ist einfach gehalten und wird mit Ironie und Sarkasmus immer wieder aufgepeppt. Es war super schnell durchgelesen und ich hatte jede Menge Spaß dabei.

 

 

Fazit:

Für mich ist es ein absolut gelungenes Buch. Die Geschichte ist einfach gehalten und regt dennoch zum Nachdenken an. Gerade auf psychische Krankheiten sollte immer wieder aufmerksam gemacht werden, da sie in der Gesellschaft leider immer noch nicht überall ernst genommen werden. Vielleicht helfen solche Geschichten gerade Außenstehenden, auf eine einfühlsame Weise, psychische Probleme besser zu verstehen. Einen kleinen Abzug gibt es nur, für das Problem, was ich am Ende meiner Meinung kurz geschildert habe. Das macht das Buch aber nicht weniger gut, von daher gibt es von mir hier eine klare Leseempfehlung.

 

 

 

Humorvoller Regionalkrimi

Schatten über dem Odenwald: Alexandra Königs zweiter Fall - Susanne Roßbach

„Schatten über dem Odenwald“ ist ein Regionalkrimi von Susanne Roßbach, der als E-Book im August 2018 bei Midnight erschienen ist. Wer das Werk als Taschenbuch in der Hand halten möchte, muss sich allerdings noch bis zum 12.10.2018 gedulden.

 

Der Inhalt:

Es ist der zweite Fall von Alexandra König, die mittlerweile zu ihrem Freund, dem Kommissar Tom Brugger, nach Beerfelden gezogen ist. Alex hat endlich Urlaub und freut sich auf den Besuch ihrer beiden Freunde Hedi und Herbert. Ihr Freund Tom bekommt währenddessen Probleme auf der Arbeit, da scheinbar einer seiner Kollegen etwas von einem Tatort mitgehen lassen hat. Zeitgleich muss er einen neuen Fall übernehmen, in dem ein scheinbarer Unfall sich als Mord herausstellt. Wie auch schon im ersten Buch „Der Tote vom Odenwald“ beginnt Alex auf eigene Faust zu ermitteln, um ihren Freund zu unterstützen. Ihre Neugier treibt sie jedoch in die ein oder andere gefährliche Situation und da auch Tom davon Wind bekommt, ist der Streit zwischen den beiden vorprogrammiert. Die beiden müssen sich zum ersten Mal mit den Tücken des Zusammenlebens vertraut machen und sich fragen, was sie eigentlich beide von der Zukunft erwarten und ob ihre Zukunftspläne übereinstimmen.

Meinung:

Das Cover gefällt mir persönlich überhaupt nicht, es wirkt viel zu altbacken und passt für mich so gar nicht zu dem modernen und humorvollen Regionalkrimi. Der Inhalt hat mich dafür umso mehr überrascht. Die Leichtigkeit des Schreibstils und der Humor machen es für mich zu einem guten Buch, was man schön entspannt lesen kann. Man wird in alles hineingeworfen, ohne jetzt großartig darüber nachdenken zu müssen. Die Spannung kommt dennoch nicht zu kurz, womit auch der Krimiaspekt ausreichend abgedeckt ist. Mir persönlich gefällt die Tatsache, dass man im einen Moment über witzige Passagen lachen kann und im Nächsten trotzdem direkt wieder Spannung aufgebaut wird, wenn es brenzlig wird. Die Gefühle werden gut vermittelt und man fiebert die ganze Zeit mit. Einige Dinge sind in der Geschichte schon sehr vorhersehbar, aber dennoch nicht langweilig und die ein oder andere Überraschung ist definitiv auch immer dabei.

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet. Alex kann in einigen Passagen durchaus nervig sein, weil sie so naiv an viele Situationen geht und sich deutlich überschätzt. Allerdings muss ich sagen, dass es dennoch stimmig ist und zu ihrem Charakter passt. Es sind halt ihre Ecken und Kanten, sie war schon immer so und das lässt sich schwer ablegen, was, egal ob es manchmal nervt oder nicht, doch durchaus menschlich und damit für mich auch authentisch ist. Hedi und Herbert sind mir persönlich am sympathischsten und sie haben mich in unglaublich vielen Situationen zum Lachen gebracht.

Fazit:

Nachdem ich die Leseprobe gelesen hatte, war für mich klar, dass ich das Buch gern komplett lesen möchte. Da ich selbst ein Fan davon bin, solche Reihen in der richtigen Reihenfolge zu lesen, habe ich mir direkt den ersten Teil gekauft und ihn regelrecht verschlungen. Ich kann jedem nur empfehlen, mit dem ersten Teil anzufangen, da man die Charaktere dann viel besser kennenlernt. Wenn man den ersten Teil erst nach dem Zweiten lesen würde, würden doch einige Infos schon vorweg genommen werden und den ersten Teil damit ein wenig kaputt machen. Es lohnt sich also wirklich bei der richtigen Reihenfolge zu bleiben. Wer einen kleinen, humorvollen Krimi sucht ist mit dem Buch auf jeden Fall super beraten, von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung.